Diamantformen – Gibt es verschiedene Diamantschliffe?
Über die letzten 600 Jahre sind Diamanten in ganz verschiedene Formen geschliffen worden. War es zu früheren Zeiten noch üblich, dass jede Diamantenschleiferei nach ihren eigenen Ideen geschliffen hatte, so sind die Schliffe heute zu maximaler Brillanz optimiert und perfektioniert worden. Daraus resultierte um 1910 u.A. der runde Tolkowsky Brillant, der bis heute als Standard in der Graduierung der Schliffqualität gilt und die meist verkaufte Diamantform darstellt.
Je nach Form zeigen die Diamanten ganz unterschiedliche Eigenschaften im Reflexionsvermögen und in der relevanten Sichtbarkeit von Tönungen und Einschlüssen.
Entdecken Sie die zehn populärsten Diamantschliffe und deren Eigenschaften
Brillant – runder Diamant (Tolkowsky)
Klassische runde Diamanten im Brillant-Schliff werden Brillanten genannt. Sie sind die populärsten Diamanten und repräsentieren ca. 75% der verkauften Diamanten.
Die runde Form des Brillanten ermöglicht dem eintretenden Licht den idealen Weg durch den Stein und sorgt somit für exzellente Brillanz und ein lebendiges Funkeln.
Princesscut Diamant
In den 80er Jahren in Israel entwickelt, wurde der Princesscut-Schliff rasch zur beliebtesten Schliffformen unter den nicht runden Diamanten. Princesscut Diamanten liegen trotz der hohen Nachfrage im Preis etwas unter den runden Diamanten, da sich die rechteckige Form mit sehr wenig Verlust aus dem Rohdiamanten gewinnen lässt.
Der Princesscut Diamant zeigt eine lebhafte kleinteilige Brillanz, das Funkeln verteilt sich gleichmäßig dicht über die gesamte Fläche. Durch die rechteckige Form wirkt er sehr geradlinig, die lebhafte Brillanz lässt ihn jedoch nicht streng wirken.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.00 – 1.03
Emeraldcut
Im Emeraldcut geschliffene Diamanten haben eine achteckige Grundform und relativ große, geradlinig angelegte Facetten. Daraus resultieren elegante, großflächige Reflexionen, die weniger „glitzern“. Dieser Schliff wird primär bei Smaragden verwendet, daher der Name Smaragd-Schliff. Ein sehr eleganter Schliff, etwas ruhiger und zurückhaltender.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.30 – 1.60
Asscher Cut
Der Asscher Cut wurde um die Jahrhundertwende von den Asscher Brüdern in Amsterdam entwickelt. Durch die Quadratische Anordnung der Facetten entsteht ein kaleidoskopischer Effekt. Wenn man von oben in den Diamanten schaut, erschient der Diamant endlos tief zu sein.
Ein eleganter, geradliniger Schliff, der eine stringente lebendige Brillanz zeigt.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.00 – 1.03
Cushion Cut
Diamanten im Cushion-Schliff werden seit über 200 Jahren geschliffen. Er war bis ins frühe 20. Jahrhunderts die populärste Form und wurde dann vom runden Brillanten abgelöst.
Der Cushion-Schliff hat eine quadratische oder rechteckige Grundform mit abgerundeten Ecken – wie ein Kissen. Über die Zeit ist der Cushion Schliff immer weiterentwickelt worden und zeigt eine besonders hohe Auffächerung des Lichts in farbige Reflexionen mit ausgezeichneter Brillanz.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.10 – 1.30
Radiant
Wem der Emeraldcut zu zurückhaltend ist und wer lebhafte Brillanz in einer achteckigen Grundform sucht, findet diese beim Radianten. Hier sind die Reflexionseigenschaften der runden Brillanten in eine achteckige Form übersetzt worden.
Geradlinige Grundform mit lebhafter Brillanz.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.15 – 1.35
Tropfenform
Tropfenförmige Diamanten werden meist an Halsketten als Collier getragen, sind aber auch als Ringsteine nicht unpopulär. Durch die verhältnismäßig flache Form erscheinen sie bei gleichem Gewicht oft größer als runde Brillanten. Tropfenförmige Diamanten zeigen eine lebhafte kleinteilige Brillanz, die sich im runden Teil kumuliert und zur Spitze hin differenzierter erscheint.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.40 – 1.65
Oval
Oval geschliffene Diamanten sind eine Abwandlung des klassischen Brillant-Schliffs und zeigen somit exzellente und ausgewogene Brillanz in ovaler Form.
Ovale Diamanten erscheinen durch die gestreckte Form etwas größer als runde Diamanten gleichen Gewichts.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.30 – 1.55
Navette / Marquise
Die Navette (französisch: Schiffchen) führt zurück ins 18. Jahrhundert, als König Ludwig XV. den Auftrag erteilte einen Diamanten wie die Lippen seiner Mätresse Madame Pompadour zu entwickeln, daher auch der Name Marquise Diamond.
Durch die schmale Form erscheinen navetteförmige Diamanten bei gleichem Gewicht deutlich größer als alle anderen Diamantformen. Über die Zeit wurde der Schliff weiterentwickelt und zeigt heute als modifizierter Brillantschliff ausgezeichnete Brillanz und ein lebendiges Feuer.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 1.75 – 2.15
Heart Cut
Herzförmige Diamanten werden sehr gerne als Solitaire für Halsketten verwendet. Der Schliff ist ein modifizierter Brillantschliff, zeigt exzellente Brillanz und ein lebendiges Feuer. Ab 0,5 Carat kommt die Herzform besonders gut zur Geltung.
Ideales Seitenverhältnis L/W: 0.89 – 1.05